CSDS 2 erklärt: Klimabezogene Offenlegungspflichten in Kanada

Die Canadian Sustainability Disclosure Standards (CSDS) 2 konzentrieren sich speziell auf klimabezogene Offenlegungen und bieten kanadischen Unternehmen detaillierte Leitlinien für die Berichterstattung über Klimarisiken, Chancen und deren finanzielle Auswirkungen. CSDS 2 konzentriert sich auf klimaspezifische Finanzangaben und spiegelt die Struktur von CSDS 1 wider, ist jedoch speziell auf Klimarisiken und -chancen zugeschnitten. Dieser Standard ist ein wichtiger Bestandteil des kanadischen Ansatzes für Klimatransparenz und Unternehmensverantwortung.

Aufbauend auf den Grundlagen von CSDS 1 verlangt CSDS 2 von Unternehmen, umfassende Informationen über ihre klimabezogenen Risiken und Chancen bereitzustellen. Ziel und Umfang: Details zu klimabezogenen physischen Risiken und Übergangsrisiken sowie zu Chancen, die sich auf die Aussichten der Organisation auswirken. Dazu gehören sowohl unmittelbare als auch langfristige Klimaauswirkungen, die sich auf den Geschäftsbetrieb, die finanzielle Leistung und die strategische Planung auswirken könnten.

Die Struktur von CSDS 2 folgt dem international anerkannten Rahmenwerk der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD), das sich auf vier Säulen stützt. CSDS 2 enthält spezifische Leitlinien für klimabezogene Offenlegungen, die sich eng an den Empfehlungen der TCFD orientieren. Es befasst sich mit den folgenden vier Säulen: Governance: Unternehmen müssen die Governance-Strukturen zur Überwachung klimabezogener Risiken und Chancen offenlegen. Diese Angleichung stellt sicher, dass kanadische Unternehmen ihre vorhandenen Erfahrungen mit der TCFD-Berichterstattung nutzen und gleichzeitig die erweiterten Anforderungen von CSDS 2 erfüllen können.

Die Offenlegungspflichten gemäß CSDS 2 erfordern detaillierte Informationen über die Aufsichtsfunktionen des Vorstands und die Verantwortlichkeiten des Managements in Bezug auf klimabezogene Themen. Dazu gehört die detaillierte Darstellung der Rolle des Vorstands und der Verantwortlichkeiten des Managements bei der Bewältigung von Klimaproblemen. Unternehmen müssen beschreiben, wie Klimabelange in die Governance-Prozesse integriert sind, einschließlich der Häufigkeit von Klimadiskussionen, der Qualifikationen der Vorstandsmitglieder und des Managements für die Klimaüberwachung und des Zusammenhangs zwischen der Klimaleistung und der Vergütung der Führungskräfte.

Die Strategiekomponente von CSDS 2 verlangt eine umfassende Offenlegung der tatsächlichen und potenziellen Auswirkungen klimabezogener Risiken und Chancen auf die Geschäftstätigkeit und die Finanzplanung. Strategie: Unternehmen müssen die tatsächlichen und potenziellen Auswirkungen klimabezogener Risiken und Chancen auf ihre Geschäftsmodelle, Strategien und Finanzplanung auf kurze, mittlere und lange Sicht darlegen. Dazu gehören Szenarioanalysen und Resilienzplanungen, die zeigen, wie sich Organisationen auf verschiedene Klimazukünfte vorbereiten.

Risikomanagement-Offenlegungen gemäß CSDS 2 erfordern detaillierte Informationen darüber, wie Unternehmen klimabezogene Risiken identifizieren, bewerten und managen. Risikomanagement: Der Standard schreibt umfassende Offenlegungen darüber vor, wie Organisationen klimabezogene Risiken identifizieren, bewerten und managen. Dazu gehört die Integration von Klimarisiken in bestehende Rahmenwerke für das Unternehmensrisikomanagement. Diese Integration stellt sicher, dass Klimafragen nicht als separate Themen behandelt werden, sondern in das gesamte Geschäftsrisikomanagement eingebettet sind.

Eine der größten Herausforderungen von CSDS 2 ist die Verpflichtung zur Berichterstattung über Treibhausgasemissionen in allen drei Bereichen. Berichterstattung über Treibhausgasemissionen: Die Emissionen werden in Scope 1, 2 und 3 unterteilt, wodurch Unternehmen dazu verpflichtet sind, ihren CO2-Fußabdruck entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette zu quantifizieren. Dieser umfassende Ansatz erfordert von den Unternehmen die Erfassung direkter Emissionen, gekaufter Energie und Emissionen entlang der Wertschöpfungskette, was erhebliche Herausforderungen bei der Datenerfassung und -überprüfung mit sich bringt.

Die Anforderungen an die Berichterstattung über Scope-3-Emissionen gemäß CSDS 2 haben aufgrund ihrer Komplexität und ihrer potenziellen Auswirkungen auf kanadische Unternehmen besondere Aufmerksamkeit erhalten. CSDS 2 verlangt von Unternehmen nicht nur die Offenlegung ihrer absoluten Scope-3-Treibhausgasemissionen (die gemäß dem Greenhouse Gas Protocol gemessen werden müssen), sondern auch Intensitätskennzahlen und Ziele für die Emissionsreduzierung. Die CSSB hat Übergangsregelungen für die Berichterstattung zu Scope 3 vorgesehen, da sie sich der Herausforderungen bewusst ist, denen Unternehmen bei der Erhebung dieser Daten gegenüberstehen.

Technologieinvestitionen sind für eine erfolgreiche Umsetzung von CSDS 2 von entscheidender Bedeutung, insbesondere für die Emissionsverfolgung und die Bewertung von Klimarisiken. Unternehmen benötigen ausgefeilte Umweltmanagementsysteme, mit denen sie die Treibhausgasemissionen entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette überwachen und melden können. Dazu gehören Software zur Kohlenstoffbilanzierung, Plattformen für das Lieferkettenmanagement und Umweltüberwachungssysteme, die Echtzeitdaten zu klimabezogenen Kennzahlen liefern können.

Die Klimaszenarioanalyse, eine zentrale Anforderung von CSDS 2, erfordert fortschrittliche Modellierungsfähigkeiten und Analysewerkzeuge. Klimaresilienz und Szenarioanalyse: Unternehmen müssen Szenarioanalysen durchführen, um ihre Klimaresilienz zu bewerten. Organisationen müssen in Klimamodellierungssoftware, Risikobewertungsplattformen und Szenarioplanungswerkzeuge investieren, die ihnen helfen, die potenziellen Auswirkungen des Klimawandels unter verschiedenen Erwärmungsszenarien zu verstehen und geeignete Anpassungsstrategien zu entwickeln.

Der Pfeiler „Kennzahlen und Ziele“ von CSDS 2 verlangt von Unternehmen, bestimmte klimabezogene Kennzahlen und ihre Fortschritte bei der Erreichung von Klimazielen offenzulegen. Kennzahlen und Ziele: Unternehmen müssen die Kennzahlen melden, die sie zur Messung und Überwachung klimabezogener Risiken und Chancen verwenden, sowie Ziele für die Verbesserung ihrer Klimaleistung offenlegen. Dazu gehören sowohl quantitative Kennzahlen wie Emissionswerte als auch qualitative Indikatoren wie Maßnahmen zur Klimaresilienz.

Datenmanagement und -überprüfung stellen erhebliche Herausforderungen für die Einhaltung der CSDS 2-Vorgaben dar. Unternehmen müssen robuste Systeme für die Erfassung, Verarbeitung und Überprüfung klimabezogener Daten aus verschiedenen Quellen einrichten, darunter interne Abläufe, Lieferkettenpartner und Drittanbieter. Dies erfordert Investitionen in Datenintegrationsplattformen, automatisierte Überwachungssysteme und Überprüfungsinstrumente, die die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Daten gewährleisten können.

Die Übergangsregelungen in CSDS 2 geben Unternehmen mehr Zeit, um die für die vollständige Einhaltung erforderlichen Fähigkeiten zu entwickeln. In Anbetracht der Herausforderungen, denen Unternehmen bei der Erfassung von Scope-3-Emissionen (indirekte Emissionen in der Wertschöpfungskette) gegenüberstehen, hat das CSSB die Übergangsfrist von zwei auf drei Jahre verlängert. Dieser verlängerte Zeitrahmen ermöglicht es Unternehmen, ihre Datenerfassungs- und Berichterstattungsfähigkeiten schrittweise aufzubauen und gleichzeitig die Einhaltung der Norm sicherzustellen.

Bei der Vorbereitung auf die Umsetzung des CSDS 2 müssen Unternehmen die Verflechtung der Klimaberichterstattung mit ihrer gesamten Nachhaltigkeitsstrategie berücksichtigen. Der Standard verlangt von Organisationen, ihre Auswirkungen auf das Klima ganzheitlich zu betrachten und umfassende Strategien für den Umgang mit klimabezogenen Risiken und Chancen zu entwickeln. Dazu gehören auch Investitionen in Technologielösungen, die sowohl die aktuellen Berichtsanforderungen als auch zukünftige Klimainitiativen unterstützen können.

Die geschäftlichen Vorteile der CSDS 2-Konformität gehen über die regulatorischen Anforderungen hinaus. Unternehmen, die diese Standards effektiv umsetzen, profitieren häufig von einer verbesserten betrieblichen Effizienz, besseren Beziehungen zu ihren Stakeholdern und einem besseren Zugang zu klimabezogenen Finanzierungen. Der strukturierte Ansatz von CSDS 2 hilft Unternehmen dabei, klimabezogene Risiken und Chancen zu identifizieren, die sonst möglicherweise unbemerkt bleiben würden, und ermöglicht so fundiertere strategische Entscheidungen und eine verbesserte Klimaresilienz.

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