Sanierungsmaßnahmen und Opferhilfe im Rahmen der Gesetzgebung zu moderner Sklaverei in Kanada

Das Gesetz zur Bekämpfung von Zwangsarbeit und Kinderarbeit in Lieferketten in Kanada legt großen Wert auf Abhilfemaßnahmen und erkennt an, dass die Identifizierung und Bekämpfung von Zwangsarbeit und Kinderarbeit nur der erste Schritt eines umfassenden Ansatzes zur Verantwortung in der Lieferkette ist. Das Gesetz verpflichtet Unternehmen, Maßnahmen zu beschreiben, die sie ergriffen haben, um Zwangsarbeit oder Kinderarbeit in ihren Aktivitäten und Lieferketten zu bekämpfen, sowie Maßnahmen, um den Einkommensverlust für gefährdete Familien aufgrund dieser Abhilfemaßnahmen auszugleichen.
Die Abhilfemaßnahmen gemäß dem Gesetz umfassen sowohl Korrekturmaßnahmen zur Bekämpfung festgestellter Fälle von Zwangsarbeit und Kinderarbeit als auch Präventivmaßnahmen zur Verringerung des Risikos künftiger Vorkommnisse. Wenn Unternehmen Hinweise auf Zwangsarbeit oder Kinderarbeit in ihren Betrieben oder Lieferketten entdecken, müssen sie unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um die schädlichen Praktiken zu unterbinden und die Auswirkungen auf die betroffenen Arbeitnehmer und Gemeinschaften zu bekämpfen. Dies kann die Beendigung der Beziehungen zu nicht konformen Lieferanten, die Einführung verbesserter Überwachungssysteme oder die Unterstützung der betroffenen Arbeitnehmer umfassen.
Das Gesetz erkennt ausdrücklich an, dass Abhilfemaßnahmen unbeabsichtigte Folgen für schutzbedürftige Familien haben können, die möglicherweise von den Einkünften aus der betreffenden Arbeit abhängig sind. Wenn Maßnahmen zur Beseitigung von Zwangsarbeit oder Kinderarbeit zu Einkommensverlusten für Familien führen, müssen Unternehmen Maßnahmen zur Bewältigung dieser wirtschaftlichen Auswirkungen in Betracht ziehen und umsetzen. Diese Anforderung spiegelt internationale Best Practices für verantwortungsbewusstes unternehmerisches Handeln wider und erkennt an, dass wirksame Abhilfemaßnahmen den breiteren sozialen und wirtschaftlichen Kontext berücksichtigen müssen, in dem Arbeitsrechtsverletzungen auftreten.
Eine wirksame Abhilfe beginnt mit starken Beschwerdemechanismen, die es Arbeitnehmern, Gemeinden und anderen Interessengruppen ermöglichen, Bedenken hinsichtlich Zwangsarbeit und Kinderarbeit zu melden. Diese Mechanismen müssen zugänglich und transparent sein und die Vertraulichkeit und Sicherheit derjenigen gewährleisten, die Meldungen machen. Unternehmen sollten mehrere Kanäle für Meldungen einrichten, darunter anonyme Hotlines, Online-Meldesysteme und Partnerschaften mit lokalen Organisationen, die als Vermittler für schutzbedürftige Arbeitnehmer fungieren können.
Wenn Berichte über Zwangsarbeit oder Kinderarbeit eingehen, müssen Unternehmen gründliche Untersuchungen durchführen, um den Sachverhalt zu klären und das Ausmaß des Problems zu bewerten. Diese Untersuchungen sollten mit entsprechender Fachkompetenz durchgeführt werden, gegebenenfalls unter Hinzuziehung externer Spezialisten für Arbeitsrechte, Menschenhandel oder Kinderschutz. Die Untersuchungen müssen unter Berücksichtigung der Sicherheit und des Wohlergehens der betroffenen Arbeitnehmer durchgeführt werden und sollten den lokalen Gesetzen und internationalen Standards entsprechen.
Wenn Zwangsarbeit oder Kinderarbeit bestätigt wird, müssen Unternehmen unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um die schädlichen Praktiken zu unterbinden und die betroffenen Arbeitnehmer zu schützen. Dies kann die Aussetzung oder Beendigung der Beziehungen zu Lieferanten, die Einführung einer verstärkten Überwachung und Kontrolle oder die Zusammenarbeit mit Lieferanten zur Umsetzung von Korrekturmaßnahmenplänen umfassen. Die Reaktion muss in einem angemessenen Verhältnis zur Schwere des Verstoßes stehen und sollte die Sicherheit und das Wohlergehen der betroffenen Arbeitnehmer vor anderen Erwägungen priorisieren.
Die Abhilfemaßnahmen müssen auch den Bedürfnissen der betroffenen Arbeitnehmer und Gemeinschaften Rechnung tragen. Dazu kann der Zugang zu medizinischer Versorgung, psychologischer Betreuung, Rechtsbeistand und alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten gehören. Bei Fällen von Kinderarbeit sollten die Unternehmen mit lokalen Organisationen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die betroffenen Kinder Zugang zu Bildung haben und ihre Grundbedürfnisse gedeckt werden. Der Abhilfeprozess sollte in Absprache mit den betroffenen Arbeitnehmern und Gemeinschaften entwickelt werden, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen angemessen und wirksam sind.
Die in dem Gesetz enthaltene Verpflichtung, sich mit dem Einkommensverlust benachteiligter Familien auseinanderzusetzen, spiegelt die Erkenntnis wider, dass die Beendigung der Kinderarbeit oder die Änderung der Beschäftigungsbedingungen für Erwachsene zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten für Familien führen kann, die auf dieses Einkommen angewiesen sind. Die Unternehmen müssen alternative Erwerbsmöglichkeiten, Qualifizierungsprogramme, den Zugang zu Krediten oder Finanzdienstleistungen und andere Maßnahmen in Betracht ziehen, die den Familien den Übergang zu nachhaltigeren und angemesseneren Einkommensquellen erleichtern können.
Die praktische Umsetzung von Abhilfemaßnahmen erfordert, dass Unternehmen klare Richtlinien und Verfahren für die Reaktion auf Meldungen über Zwangsarbeit und Kinderarbeit entwickeln. Diese Verfahren sollten Rollen und Verantwortlichkeiten festlegen, Fristen für die Reaktion festlegen und Leitlinien für die Zusammenarbeit mit betroffenen Arbeitnehmern und Gemeinschaften enthalten. Unternehmen sollten auch Beziehungen zu lokalen Dienstleistern aufbauen, darunter Rechtshilfeorganisationen, Gesundheitsdienstleister und Sozialämter, die bei Abhilfemaßnahmen helfen können.
Die Dokumentation und Berichterstattung sind wichtige Bestandteile einer wirksamen Abhilfe, sowohl für interne Verwaltungszwecke als auch zur Erfüllung der Berichtspflichten gemäß dem Gesetz. Unternehmen sollten detaillierte Aufzeichnungen über alle Beschwerden, Untersuchungen und Abhilfemaßnahmen führen, einschließlich der Ergebnisse und gewonnenen Erkenntnisse. Diese Unterlagen sollten regelmäßig überprüft werden, um Muster zu erkennen und die Wirksamkeit der Abhilfemaßnahmen zu verbessern.
Prävention bleibt der wirksamste Ansatz, um Risiken im Zusammenhang mit Zwangsarbeit und Kinderarbeit zu bekämpfen. Unternehmen sollten ihre Erfahrungen mit Abhilfemaßnahmen nutzen, um ihre Sorgfaltspflichtprozesse zu stärken, die Auswahl und Überwachung ihrer Lieferanten zu verbessern und ihre Schulungsprogramme zu optimieren. Die regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung von Richtlinien und Verfahren auf der Grundlage von Erfahrungen mit Abhilfemaßnahmen trägt dazu bei, dass Unternehmen ihre Fähigkeit zur Verhinderung und Bekämpfung von Arbeitsrechtsverletzungen kontinuierlich verbessern.
Die Zusammenarbeit mit anderen Interessengruppen kann die Wirksamkeit von Abhilfemaßnahmen verbessern. Dazu kann die Zusammenarbeit mit Branchenverbänden, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Regierungsbehörden und internationalen Organisationen gehören, die über Fachwissen im Umgang mit Zwangsarbeit und Kinderarbeit verfügen. Kollektive Ansätze zur Abhilfe können besonders wirksam sein, wenn es darum geht, systemische Probleme anzugehen, die mehrere Unternehmen oder ganze Branchen betreffen.