Fünf Fehler, die Unternehmen bei der ESG-Sicherung machen – und wie man sie vermeidet

Bei der Bestätigung Ihrer ESG-Berichterstattung dreht sich alles um Vertrauen. Unabhängig davon, ob die Aufsichtsbehörden eine Bestätigung verlangen oder nicht, stellen Ihre Kunden immer kritischere Fragen und Investoren erwarten Informationen, denen sie vertrauen können. Auch wenn das Tempo der Umsetzung unterschiedlich ist, ist der allgemeine Trend klar: Eine glaubwürdige Berichterstattung wird zur Grundvoraussetzung.

Standards und Vorschriften wie CSRD und ESRS, IFRS S1 und S2 sowie GRI erhöhen die Komplexität der Berichterstattung auf unterschiedliche Weise – sei es durch eine breitere Themenabdeckung, detailliertere Datenanforderungen oder die Notwendigkeit konsistenter, überprüfbarer Informationen. Der Wert der ESG-Berichterstattung liegt heute in der Qualität und Zuverlässigkeit der Informationen und nicht mehr in der Veröffentlichung eines Berichts.

Hier kommt die Prüfung ins Spiel, die eine unabhängige Bestätigung der Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben liefert. Ohne Prüfung kann selbst ein gut erstellter Bericht in Frage gestellt werden, wodurch Unternehmen regulatorischen Risiken und Reputationsrisiken ausgesetzt sind und die Leser der Berichte nicht besser gestellt sind als zuvor.

Dennoch haben viele Unternehmen Schwierigkeiten, die Qualitätssicherung effektiv zu verwalten, und tappen in ähnliche Fallen.

Die fünf Fehler, die Unternehmen machen

Fehler 1: Assurance als Last-Minute-Zusatz behandeln

Einige Organisationen beginnen erst dann über die Qualitätssicherung nachzudenken, wenn ihr ESG-Bericht bereits fertiggestellt ist. In dieser Phase bedeutet die Behebung von Datenlücken oder die Stärkung der Kontrollen oft Nacharbeit und Rückschritte. Das Ergebnis ist eine Überprüfung, die länger dauert, mehr kostet und die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Schwachstellen aufgedeckt werden.

Fehler 2: Verwendung inkonsistenter oder unvollständiger Daten

Wenn Informationen über Tabellenkalkulationen, Abteilungen und Regionen verstreut sind, sind Unstimmigkeiten fast unvermeidlich. Die Prüfer verbringen dann Zeit damit, Klarstellungen einzuholen, anstatt die Daten zu überprüfen, was den Prozess verlangsamt und das Vertrauen in den Abschlussbericht untergraben kann.

Fehler 3: Nichtanpassung an anerkannte Rahmenwerke

Wenn man sich nur auf lokale Vorschriften oder interne Vorlagen konzentriert, kann das den Vergleich und die Überprüfung von Berichten erschweren. Assurance-Anbieter brauchen eine klare Struktur, an der sie sich orientieren können, und weit verbreitete Rahmenwerke bieten genau das. Ohne sie dauert der Prozess länger und führt oft zu Ergebnissen, die Zweifel an der Glaubwürdigkeit aufkommen lassen.

Fehler 4: Die Rolle von Governance und Kontrollen übersehen

Das Sammeln von Daten reicht nicht aus. Ohne klare Zuständigkeiten und definierte Überprüfungsprozesse gibt es keine Rechenschaftspflicht für die Richtigkeit der Informationen. Assurance-Anbieter erwarten Nachweise für die Governance – wer ist Eigentümer der Daten, wie wurden sie überprüft und wer hat sie genehmigt? Wenn diese Kontrollen fehlen, schleichen sich Fehler ein und das Risiko negativer Ergebnisse steigt.

Fehler 5: Assurance als einmaliges Projekt behandeln

Wenn Assurance nur als jährliche Maßnahme betrachtet wird, verpassen Unternehmen die Chance, im Laufe der Zeit stärkere Daten und Kontrollen aufzubauen. Dieser Ansatz führt dazu, dass sie in wiederkehrenden Problemen gefangen bleiben und Assurance reaktiv statt strategisch bleibt.

Wie man diese Fehler vermeidet

Frühzeitig planen

Berücksichtigen Sie die Anforderungen an die Zuverlässigkeit bereits bei der Planung des Berichtszyklus und nicht erst nach Fertigstellung des Berichts. Eine frühzeitige Vorbereitung gibt den Teams Zeit, Schwachstellen zu beheben, Verbesserungen vorzunehmen und Informationen zu präsentieren, die einer Überprüfung standhalten.

Integrierte Plattformen nutzen

Ersetzen Sie verstreute Tabellenkalkulationen und manuelle Prozesse durch ein zentrales System. Die Erfassung von Daten an einem Ort verbessert die Konsistenz zwischen Teams und Regionen und schafft einen klaren Prüfpfad für Assurance-Prüfungen. Die Automatisierung reduziert zudem die Arbeitsbelastung und erhöht die Genauigkeit.

Verbessern Sie die Datenqualität und -konsistenz

Stellen Sie Ihre Berichterstattung auf anerkannte Standards und Vorschriften wie CSRD und ESRS, IFRS S1 und S2 oder GRI. Die Verwendung dieser Strukturen von Anfang an vermeidet Nacharbeiten, unterstützt die Vergleichbarkeit mit anderen Unternehmen und macht den Sicherungsprozess effizienter.

Stärkung der Regierungsführung

Weisen Sie klare Rollen für die Dateneingabe, -validierung und -freigabe zu und unterstützen Sie diese mit Überprüfungsprozessen, die zeigen, wie Informationen vor der Veröffentlichung kontrolliert werden. Diese Art der Governance vereinfacht die Qualitätssicherung und trägt dazu bei, das Vertrauen der Stakeholder zu stärken.

Langfristig denken

Behandeln Sie die Qualitätssicherung als Teil eines fortlaufenden Zyklus und nicht als einmalige Anforderung. Dieser kontinuierliche Ansatz trägt dazu bei, Daten und Kontrollen zu stärken, sich jedes Jahr stetig zu verbessern und ein dauerhaftes Vertrauen bei den Stakeholdern aufzubauen.

Schlussfolgerung

Die fünf oben genannten Fehler sind zwar häufig, aber keineswegs unvermeidbar. Durch vorausschauende Planung, Stärkung der Unternehmensführung, Verbesserung der Daten und Anpassung an anerkannte Rahmenwerke können Unternehmen die ESG-Sicherung mit Zuversicht angehen und daraus nachhaltigen Wert schaffen. Wenn man es richtig macht, vermeidet man kostspielige Rückschläge und schafft Vertrauen in die ESG-Berichterstattung dort, wo es am wichtigsten ist: bei Aufsichtsbehörden, Investoren und Kunden.

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