Singapurs obligatorische Klimaberichterstattung: Was Unternehmen für 2025 wissen müssen

Singapur hat sich als regionaler Vorreiter im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung positioniert, indem es ab 2025 verbindliche klimabezogene Offenlegungspflichten einführt. Diese bahnbrechende Initiative steht im Einklang mit den vom International Sustainability Standards Board (ISSB) herausgegebenen Sustainability Disclosure Standards der International Financial Reporting Standards (IFRS) und macht Singapur zum ersten asiatischen Land, das eine derart umfassende Klimaberichterstattung vorschreibt.

Der regulatorische Rahmen

Die Rechnungslegungs- und Unternehmensaufsichtsbehörde (ACRA) und die Singapore Exchange Regulation (SGX RegCo) haben diese Anforderungen gemeinsam auf Empfehlung des Sustainability Reporting Advisory Committee (SRAC) bekannt gegeben. Der Rahmen für die Berichtspflicht baut auf den bestehenden Anforderungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) auf, die seit 2022 für börsennotierte Unternehmen gelten, und schafft ein effektiveres und international abgestimmtes Berichtssystem.

Zeitplan für die Umsetzung für börsennotierte Unternehmen

Ab dem Geschäftsjahr 2025 müssen alle börsennotierten Unternehmen in Singapur ihre Treibhausgasemissionen gemäß den IFRS S2-Standards melden. Diese Unternehmen müssen außerdem umfassende klimabezogene Angaben zu Governance, Strategie, Risikomanagement sowie Kennzahlen und Zielen machen. Ab dem Geschäftsjahr 2026 müssen größere börsennotierte Unternehmen ihre Scope-3-Emissionen melden, wobei die SGX RegCo die Umsetzung auf der Grundlage von Marktkapitalisierungsschwellenwerten priorisieren wird, die derzeit noch festgelegt werden.

Große nicht börsennotierte Unternehmen schließen sich der Reise an

Große nicht börsennotierte Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 1 Milliarde SGD und einer Bilanzsumme von mindestens 500 Millionen SGD müssen ab dem Geschäftsjahr 2027 obligatorisch Klimaberichte erstellen. Diese Unternehmen folgen einem ähnlichen Zeitplan wie börsennotierte Unternehmen, wobei die Berichterstattungspflichten für Scope 3 frühestens 2029 in Kraft treten sollen. Wichtig ist, dass Unternehmen, deren Muttergesellschaften bereits nach ISSB-Standards oder gleichwertigen Rahmenwerken wie den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) berichten, von doppelten Berichterstattungen ausgenommen werden können.

Wichtige Compliance-Anforderungen

Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Nachhaltigkeitsberichte ab dem Geschäftsjahr 2026 zusammen mit den Jahresberichten veröffentlicht werden, es sei denn, sie werden einer externen Prüfung unterzogen, wodurch sich die Frist auf fünf Monate nach Ende des Geschäftsjahres verlängert. Die Berichte müssen wesentliche Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) behandeln, Richtlinien und Strategien darlegen, messbare Ziele festlegen und Erklärungen des Vorstands zu Nachhaltigkeitspraktiken enthalten.

Übergangsbestimmungen und Unterstützung

In Anbetracht der Komplexität der Umsetzung dieser neuen Standards hat Singapur mehrere Übergangsbestimmungen eingeführt. Unternehmen, die bereits nach anderen international anerkannten Standards berichten, erhalten eine dreijährige Übergangsfrist, um sich an die ISSB-Standards anzupassen. Darüber hinaus hat sich die Regierung verpflichtet, große Unternehmen, die die vorgeschriebenen klimabezogenen Offenlegungen umsetzen, mit bis zu 30 % finanziell zu unterstützen.

Strategische Vorteile für Unternehmen

Über die Einhaltung von Vorschriften hinaus bieten diese Berichtspflichten strategische Vorteile. Unternehmen, die umfassende Klimainformationen offenlegen, erhalten besseren Zugang zu nachhaltigen Finanzierungen, verbessern ihre Beziehungen zu Stakeholdern und stärken ihr Ansehen bei umweltbewussten Verbrauchern und Investoren. Der standardisierte Rahmen erleichtert auch einen genaueren Vergleich mit Branchenkollegen und internationalen Wettbewerbern.

Vorbereitung auf den Erfolg

Unternehmen sollten unverzüglich mit den Vorbereitungen beginnen, indem sie Wesentlichkeitsanalysen durchführen, Datenerfassungssysteme für die Emissionsverfolgung einrichten und interne Kapazitäten für die Nachhaltigkeitsberichterstattung aufbauen. Die Einbindung qualifizierter Nachhaltigkeitsberater und die Einrichtung funktionsübergreifender Teams, in denen Fachleute aus den Bereichen Finanzen, Betrieb und Nachhaltigkeit vertreten sind, werden für eine erfolgreiche Umsetzung von entscheidender Bedeutung sein.

Die verbindlichen Anforderungen an die Klimaberichterstattung gehen über die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften hinaus – sie signalisieren Singapurs Engagement, eine führende grüne Wirtschaft zu werden, und bieten Unternehmen einen Rahmen, um ihre Umweltführerschaft in einem zunehmend klimabewussten Geschäftsumfeld unter Beweis zu stellen.

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