CSDS und die vier Säulen: Governance, Strategie, Risikomanagement und Kennzahlen

Das Rahmenwerk der Canadian Sustainability Disclosure Standards (CSDS) basiert auf vier Grundpfeilern, die einen umfassenden Ansatz für die Nachhaltigkeitsberichterstattung bieten: Governance, Strategie, Risikomanagement sowie Kennzahlen und Ziele. Diese Grundpfeiler, die aus dem international anerkannten Rahmenwerk der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) übernommen wurden, stellen sicher, dass die CSDS-Berichterstattung den Stakeholdern vollständige und aussagekräftige Informationen über die Nachhaltigkeitsleistung und -aussichten einer Organisation liefert.

Die Governance-Säule des CSDS verlangt von Unternehmen, detaillierte Informationen über ihre Aufsichtsrats- und Managementprozesse für nachhaltigkeitsbezogene Risiken und Chancen bereitzustellen. Governance: Unternehmen müssen die Governance-Strukturen für die Überwachung klimabezogener Risiken und Chancen offenlegen. Dazu gehört auch eine detaillierte Beschreibung der Rolle des Aufsichtsrats und der Verantwortlichkeiten des Managements bei der Bewältigung von Klimaproblemen. Diese Säule stellt sicher, dass Nachhaltigkeitsaspekte in die Corporate-Governance-Strukturen eingebettet sind und dass eine klare Rechenschaftspflicht für die Nachhaltigkeitsleistung besteht.

Wirksame Angaben zur Unternehmensführung gemäß CSDS müssen mehrere Dimensionen der organisatorischen Aufsicht berücksichtigen. Unternehmen müssen die spezifischen Rollen und Verantwortlichkeiten ihrer Vorstände bei der Überwachung von Nachhaltigkeitsfragen beschreiben, einschließlich der Häufigkeit von Nachhaltigkeitsdiskussionen, der Qualifikationen der Vorstandsmitglieder für die Nachhaltigkeitsaufsicht und der Prozesse, mit denen der Vorstand über Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen informiert wird. Dazu gehören detaillierte Angaben zu Ausschussstrukturen, Berichtswegen und der Einbeziehung von Nachhaltigkeitsaspekten in die Entscheidungsprozesse des Vorstands.

Die Offenlegung der Managementverantwortung im Rahmen der Governance-Säule verlangt von den Unternehmen, dass sie beschreiben, wie Nachhaltigkeitsaspekte in Managementprozesse und Entscheidungsfindungen integriert werden. Dazu gehört die Festlegung spezifischer Managementaufgaben und -verantwortlichkeiten im Bereich Nachhaltigkeit, die Beschreibung der Bewertung und des Managements von nachhaltigkeitsbezogenen Risiken und Chancen durch das Management sowie die Erläuterung, wie die Nachhaltigkeitsleistung überwacht und an die Geschäftsleitung und den Vorstand berichtet wird.

Die Strategie-Säule der CSDS verlangt eine umfassende Offenlegung darüber, wie sich nachhaltigkeitsbezogene Risiken und Chancen auf die Geschäftstätigkeit und die Finanzplanung auswirken. Strategie: Unternehmen müssen die tatsächlichen und potenziellen Auswirkungen klimabezogener Risiken und Chancen auf ihre Geschäftsmodelle, Strategien und Finanzplanung kurz-, mittel- und langfristig darlegen. Diese Säule stellt sicher, dass Nachhaltigkeitsaspekte in die strategische Planung einbezogen werden und dass die Stakeholder die potenziellen Auswirkungen auf die Wertschöpfung des Unternehmens verstehen.

Strategieoffenlegungen gemäß CSDS müssen die tatsächlichen und potenziellen Auswirkungen von nachhaltigkeitsbezogenen Risiken und Chancen auf das Geschäftsmodell, die Strategie und die Finanzplanung über verschiedene Zeithorizonte hinweg behandeln. Unternehmen müssen beschreiben, wie identifizierte Risiken und Chancen ihre Geschäftsstrategie, Finanzplanung und Entscheidungen zur Ressourcenallokation beeinflusst haben. Dazu gehört auch die Erläuterung, wie sich Nachhaltigkeitsaspekte auf die Produktentwicklung, die Marktpositionierung, die operative Planung und Investitionsentscheidungen auswirken.

Die im Rahmen der Strategie-Säule erforderliche Analyse der Auswirkungen des Geschäftsmodells muss aufzeigen, wie Nachhaltigkeitsfaktoren die Wertschöpfungsprozesse beeinflussen. Unternehmen müssen darlegen, wie Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen ihre Fähigkeit zur Wertschöpfung für Stakeholder beeinflussen, einschließlich der Auswirkungen auf die Umsatzgenerierung, die Kostenstruktur, die Wettbewerbspositionierung und die langfristige Nachhaltigkeit der Geschäftstätigkeit. Diese Analyse sollte Nachhaltigkeitsfaktoren mit der finanziellen Performance und den strategischen Ergebnissen in Verbindung bringen.

Die Offenlegungspflichten zum Risikomanagement gemäß CSDS erfordern umfassende Informationen darüber, wie Organisationen nachhaltigkeitsbezogene Risiken identifizieren, bewerten, priorisieren und überwachen. Risikomanagement: Der Standard schreibt umfassende Offenlegungen darüber vor, wie Organisationen klimabezogene Risiken identifizieren, bewerten und managen. Dazu gehört die Integration von Klimarisiken in bestehende Rahmenwerke für das Unternehmensrisikomanagement. Diese Säule stellt sicher, dass Nachhaltigkeitsrisiken innerhalb bestehender Risikomanagement-Rahmenwerke ordnungsgemäß identifiziert, bewertet und gemanagt werden.

Der Prozess der Risikoidentifizierung im Rahmen des CSDS muss beschreiben, wie Unternehmen nachhaltigkeitsbezogene Risiken identifizieren, die sich auf ihr Geschäft, ihre Strategie oder ihre Finanzplanung auswirken könnten. Dazu gehört die Beschreibung der Prozesse, mit denen ermittelt wird, welche Risiken wesentlich sind, der bei der Risikobewertung berücksichtigten Zeithorizonte und der Kriterien, anhand derer Risiken für die Aufmerksamkeit des Managements priorisiert werden. Unternehmen müssen auch erläutern, wie sie das potenzielle Ausmaß und die Wahrscheinlichkeit der identifizierten Risiken bewerten.

Die Risikobewertung und -priorisierung im Rahmen der Säule Risikomanagement erfordert von den Unternehmen, dass sie ihre Prozesse zur Bewertung der potenziellen Größe, des Umfangs und des Zeitpunkts von Nachhaltigkeitsrisiken beschreiben. Dazu gehört auch, dass sie erläutern, wie Risiken quantifiziert werden, wie Unsicherheiten bei der Risikobewertung berücksichtigt werden und wie Risiken für das Management priorisiert werden. Unternehmen müssen außerdem beschreiben, wie sie die potenziellen Auswirkungen von Risiken auf ihr Geschäft, ihre Strategie und ihre Finanzplanung bewerten.

Der Pfeiler „Kennzahlen und Ziele“ des CSDS verlangt von Unternehmen die Offenlegung spezifischer Kennzahlen, die zur Messung und Überwachung von Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit verwendet werden. Kennzahlen und Ziele: Unternehmen müssen die Kennzahlen melden, die sie zur Messung und Überwachung klimabezogener Risiken und Chancen verwenden, sowie Ziele für die Leistungsverbesserung offenlegen. Dieser Pfeiler stellt sicher, dass die Nachhaltigkeitsberichterstattung quantitative Informationen enthält, die es den Stakeholdern ermöglichen, die Leistung zu bewerten und die Fortschritte im Zeitverlauf zu verfolgen.

Die Leistungskennzahlen im Rahmen des CSDS müssen quantitative und qualitative Informationen über die Nachhaltigkeitsleistung liefern. Unternehmen müssen die spezifischen Kennzahlen offenlegen, die sie zur Bewertung und Steuerung von Risiken und Chancen im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit verwenden, einschließlich der in der Vergütungspolitik verwendeten Kennzahlen, der von der nationalen Politik geforderten Kennzahlen und der Kennzahlen, die nützliche Informationen für die Stakeholder liefern. Dazu gehört auch die Erläuterung der Berechnungsweise der Kennzahlen, der für die Messung verwendeten Methodik und der Gründe für die Auswahl bestimmter Kennzahlen.

Die Zielsetzung und Fortschrittsberichterstattung im Rahmen der Metrik-Säule erfordert von Unternehmen, dass sie ihre Ziele für das Management von nachhaltigkeitsbezogenen Risiken und Chancen sowie ihre Fortschritte bei der Erreichung dieser Ziele offenlegen. Unternehmen müssen ihre Ziele beschreiben, einschließlich der verwendeten Metrik, des Zeithorizonts und der Basislinie, anhand derer der Fortschritt gemessen wird. Dazu gehört auch eine Erläuterung, wie Ziele festgelegt werden, wie Fortschritte gemessen werden und wie Ziele als Reaktion auf sich ändernde Umstände angepasst werden.

Die technologischen Anforderungen für die Umsetzung der vier Säulen des CSDS sind umfangreich und miteinander verknüpft. Unternehmen benötigen integrierte Technologieplattformen, die Governance-Prozesse, strategische Planung, Risikomanagement und Leistungsmessung gleichzeitig unterstützen können. Dazu gehören Board-Portal-Lösungen für die Governance-Überwachung, strategische Planungstools für die Szenarioanalyse, Risikomanagementsysteme für die Risikobewertung und -überwachung sowie Leistungsmanagementplattformen für die Nachverfolgung von Kennzahlen und die Berichterstattung.

Die Integration der vier Säulen erfordert hochentwickelte Technologielösungen, die komplexe Datenbeziehungen verarbeiten und umfassende Berichtsfunktionen bieten können. Unternehmen müssen in Nachhaltigkeitsmanagementsysteme investieren, die alle vier Säulen gleichzeitig unterstützen und gleichzeitig die Konsistenz und Genauigkeit der Daten gewährleisten. Dazu gehört die Implementierung von Workflow-Managementsystemen, automatisierten Berichtstools und Analyseplattformen, die Einblicke in alle vier Säulen bieten.

Das Datenmanagement über alle vier Säulen hinweg stellt besondere Herausforderungen dar, die eine sorgfältige Planung und Investitionen erfordern. Unternehmen müssen Daten-Governance-Rahmenwerke einrichten, die die Konsistenz, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen in den Bereichen Governance, Strategie, Risikomanagement und Kennzahlenberichterstattung gewährleisten. Dazu gehören die Implementierung von Stammdatenmanagementsystemen, Datenqualitätskontrollen und Integrationsfunktionen, die eine umfassende Berichterstattung über alle vier Säulen hinweg unterstützen.

Die geschäftlichen Vorteile einer effektiven Umsetzung der vier Säulen gehen über die Einhaltung der CSDS-Vorschriften hinaus. Unternehmen, die Governance, Strategie, Risikomanagement und Kennzahlen erfolgreich integrieren, profitieren häufig von einer verbesserten Entscheidungsfindung, einem gestärkten Vertrauen der Stakeholder und einer besseren operativen Leistung. Der strukturierte Ansatz der vier Säulen hilft Unternehmen dabei, umfassende Nachhaltigkeitsmanagementfähigkeiten zu entwickeln, die die langfristige Wertschöpfung und Wettbewerbsvorteile unterstützen.

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